Der Mensch war schon immer ein Abenteurer, den die Extreme reizen. Stets angezogen vom Besonderen und Fremden haben sich Menschen in die entlegensten Gebiete der Welt gewagt. Es gibt heute kaum einen Flecken der Welt, an dem Menschen nicht gewesen sind: die lebensfeindlichsten Wüsten, die höchsten Berggipfel und die eisigsten Temperaturen haben sie nicht davon abgehalten.
Das traditionelle Leben der Inuit im Eis gehört zu den faszinierenden und gefährlichen Überlebensstrategien der Welt, die immer einen Reiz auf Menschen aus anderen Ländern ausgeübt haben. Seit einigen Jahren entstehen jedes Jahr aus Eis und Schnee gehauene und geformte Eishotels in Europa, Amerika und Kanada. Während draußen die Temperaturen oft bis auf minus 30 Grad sinken, bleibt es im Hotel bei Werten im einstelligen Bereich unter dem Gefrierpunkt kuschelig.
Warme Schlafsäcke und flauschige Rentierfelle sorgen dafür, dass Sie nachts gut träumen. Am Tag halten Sie Outdoorkleidung und der ein oder andere Drink aus Eisgläsern warm. Hier können Sie als moderne Abenteurer sowohl in Fellen verpackt in einfachen Iglus übernachten, als auch in kunstvoll aus Eis geformten Suiten residieren. Gästen wird dennoch empfohlen, nur eine Nacht im Eis zu verbringen – schließlich sind die Wenigsten von uns ein Leben direkt am Puls der extremen Natur gewohnt.
Eishotels haben sich zum Erfolgsmodell entwickelt. Heute werden sie jedes Jahr in Skandinavien, Kanada und Alaska gebaut und locken Reisende mit der Weite der Eiswüste. Tagsüber geht es mit dem Hundeschlitten oder dem Eismobil in den Schnee. Danach laden Saunen und beheizte Bäder zum Entspannen und Verwöhnen ein. Nachts sehen Sie die Nordlichter über den Himmel flimmern. Auch in Österreich gibt es mittlerweile Eishotels.
Das bis heute bekannteste und älteste Eishotel der Welt liegt im schwedischen Jukkasjärvi. 200 Kilometer nördlich den Polarkreises entsteht jedes Jahr mit dem Einbruch der frostigen Jahreszeit das Eishotel als Kunstwerk aus Eis. Dabei war das Eishotel in Jukkasjärvi eigentlich nur ein Zufall. Für eine Ausstellung des Künstlers Jannot Derid wurde 1990 ein riesiges Iglu als Ausstellungshalle errichtet. Obwohl nicht als Nachtlager gedacht, war die Faszination der Eishalle für einige Besucher so groß, dass sie sich nicht davon abbringen ließen, darin zu schlafen. Der Rest war Geschichte.
Seit 1991 wird das Eishotel in Jukkasjärvi jedes Jahr neu errichtet und erweitert. Heute erleben Sie hier nicht nur das Abenteuer, im Eis zu schlafen. Das Hotel ist auch ein detailverliebtes Kunstwerk mit filigranen Kronleuchtern an der Decke und Skulpturen in der Empfangshalle. Nach einem langen Tag im Schnee können Sie Aufführungen im Theater oder einen Film im Kino sehen – alles aus Eis, versteht sich.
Auch das Iglu-Dorf hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Wollen Sie nicht so weit reisen und das Leben in Eis und Schnee direkt vor der Haustür kennenlernen, lädt sie das Iglu-Dorf ein. Inzwischen werden sieben Dörfer unter diesem Namen betrieben. Sie befinden sich an Standorten in den Alpen und den Pyrenäen und laden spätestens zu den Weihnachtsfeiertagen ins Eis ein.
Das Konzept des Iglu-Dorfes legt besonderen Wert auf den Umweltschutz: Seine Hotels im Eis sind komplett CO2-neutral. Erreicht wird dieses Ziel zum einen durch den schonenden Gebrauch von Ressourcen und Energie. Zum anderen kompensieren die Dörfer ihren Energieverbrauch durch den Kauf von CO2- Zertifikaten, mit denen sie ein Wasserkraftprojekt auf der indonesischen Insel Sumatra unterstützen.
Neben dem Iglu-Dorf in Andorra und fünf Standorten in der Schweiz (St. Moritz, Davos-Klosters, Gstaad, Zermatt und Engelberg-Titlis) ist das deutsche Iglu-Dorf auf der Zugspitze ein Vorzeigedorf des Unternehmens. Im einzigen Gletscher Deutschlands wird es jedes Jahr aus Eis und Schnee geschliffen, geformt und gemeißelt. Jedes Jahr lockt das erste deutsche Iglu-Dorf Gäste mit dem Reiz, sich auf dem höchsten Berg des Landes ein Mal wie ein Inuit zu fühlen.